Medikamente zum Verzichten
Medikamente zum Verzichten
Es gibt schon lange keinen Grund mehr anzunehmen, dass es der Schulmedizin um die Heilung ihrer Patienten geht.
Ich bitte sofort um Entschuldigung bei den Schulmedizinern, die noch mit Idealismus und Hippokrates in ihrer
Berufung unterwegs sind. Sie sind jedoch die Ausnahmen, die die Regel bestätigen.
Was veranlasst mich zu dieser etwas harschen Aussage? Nun, es gibt mit schöner Regelmäßigkeit
Berichterstattungen über eine Reihe von Skandalen in der Schulmedizin, die unter normalen Umständen ein sofortiges
Verbot nach sich ziehen würden, wenn solche Vorgänge zum Beispiel im alternativmedizinischen Bereich vonstatten
gingen. Aber die Schulmedizin scheint hier eine bewundernswerte Resistenz entwickelt zu haben. Vielleicht auch
deshalb, weil man hier geschickt die eigenen Fehler auf konkurrierende medizinische Heilmethoden projizieren kann,
und damit von sich ablenkt.
Hier einmal eine kleine Auswahl an Skandalen und evidenzbasierten Unregelmäßigkeiten, über die ich bereits
berichten konnte:
Heilen durch Medikamente – oder: viel wirkt viel?
Es ist eine immer wiederkehrende und alltägliche Geschichte: Otto oder Ottilie Normalverbraucher geht zum Arzt,
um sich durchchecken zu lassen (die im Fernsehen und in der Illustrierten haben da was von Prophylaxe geredet) oder
weil man sich ein bisschen unwohl fühlt. Auf jeden Fall ist es an der Zeit, mal den Arzt zu fragen, wie der die
eigene Gesundheit einschätzt.
Der Arzt misst den Blutdruck - mit dem Ergebnis: 140/90 = zu hoch. Dann wird Blut abgezapft, um die
Cholesterinwerte zu bestimmen. Deren Ergebnis: 240 = bedenklich hoch. Da der Patient noch nüchtern ist, wird auch
der Nüchternblutzucker gemessen. Ergebnis: 129 = da müssen wir was machen.
Wenn der zuvor noch einigermaßen gesunde Patient dann die Praxis verlässt, ist er so sterbenskrank, dass er in
der Apotheke lebensrettende Medikamente beziehen muss, die der Arzt ihm/ihr verschrieben hat: Einen Betablocker oder ACE-Hemmer gegen den zu hohen Blutdruck, plus ein Blutzuckermedikament wie
Metformin oder einen Glucosidase-Hemmer, und natürlich ein Statin, um das böse Cholesterin in den Griff zu bekommen. Naja, und wenn der Patient sich
noch über Völlegefühl und Magenkneifen, vor allem nach den Mahlzeiten, beklagt, dann kann ja ein Säurehemmer
nicht schaden.
Und warum diese geballte Ladung an medikamentöser Betreuung? Antwort: Weil es Grenzwerte und Leitlinien gibt,
die dem Arzt A) das Denken und Entscheiden abnehmen, und weil sie B) so bemessen sind, dass vormals gesunde
Zeitgenossen zu behandlungsbedürftigen und profitablen Fällen mutieren:
Dass solche Mehrfachmedikationen vielleicht, unter Umständen, möglicherweise nicht nur vermehrt Nebenwirkungen,
sondern sogar Wechselwirkungen mit sich bringen, darüber scheint man sich in der Schulmedizin nur wenig Gedanken zu
machen. Wie akut dieser Sachverhalt ist, und wie vehement er ignoriert wird, auch dazu einige „Bemerkungen“:
So wissen wir zum Beispiel, dass Statine das Risiko für Diabetes signifikant erhöhen, was dann den Einsatz eines Antidiabetikums schon im Vorfeld
rechtfertigt - aus schulmedizinischer Sicht. Acarbose, ein Glucosidase-Hemmer, wartet dann mit Magen- und
Bauchschmerzen auf, vervollständigt durch Blähungen und Durchfall, was man unter Umständen mit einem
Magenmedikament zu richten versucht. Und hier haben wir ja Antazida und Protonenpumpenhemmer. Ähnliche Nebenwirkungen gibt es auch bei Metformin. Dazu
gesellen sich dann noch Muskelschmerzen und Krämpfe, die aber auch vom Cholesterinhemmer herrühren können. In
der Kombination aber ist nicht ersichtlich, wer was macht. Da bleibt dem Arzt kaum eine andere Möglichkeit, als
diese Symptome mit weiteren Medikamenten zu „behandeln“. Denn für das Absetzen der Medikamente kennt er keine
oder nur unzureichende Alternativen. Und die, von denen er mal gehört hat, sind ja alle nicht „evidenzbasiert“.
Aber nicht nur deshalb scheuen sich die meisten Schulmediziner, auch einmal über den Tellerrand hinauszuschauen.
Denn eine Behandlung mit Methoden oder medikamentös wirksamen Substanzen, die nicht von der offiziellen
Schulmedizin abgesegnet sind, könnte in einem Schadensfall juristisch gegen den Arzt verwendet werden. Oder mit
anderen Worten: Bei so etwas steht der Arzt schon mit einem Bein im Gefängnis, oder zumindest seine Zulassung
steht auf dem Spiel. Man sieht also, dass der Mangel an Evidenzbasiertheit der eigenen Therapieform locker durch
den entsprechenden rechtlichen Unterbau kompensiert wird. Und damit ist das Nicht-Heilen und „herumdoktern“
rechtlich und gesetzlich abgesichert. Wen wundert es da, wenn der Eid des Hippokrates bestenfalls eine nette
Verzierung im Warte- oder Behandlungszimmer des Arztes ist, aber ansonsten keine „evidenzbasierte“ Rolle mehr zu
spielen scheint.
Ist doch alles nicht so schlimm, oder?
Antazida und Protonenpumpenhemmer
Wer häufiges Sodbrennen hat, der ist schon gut beraten, wenn er die Symptome vom Arzt untersuchen lässt.
Denn nicht jedes Sodbrennen ist nur Sodbrennen, sondern unter Umständen ein Symptom für eine andere ernsthafte
Erkrankung, zum Beispiel Magen- oder Speiseröhrenkrebs. Aber jedes Sodbrennen mit entweder Antazida oder
Protonenpumpenblockern in den Griff zu bekommen, halte ich für sehr problematisch. Denn die symptomatische
Behandlung durch die Abpufferung der Magensäure durch Antazida oder die Verhinderung der Produktion von
Magensäure durch die Protonenpumpenhemmer führt zu einer Reihe von Nebenwirkungen, die dem Patienten
möglicherweise noch kranker machen. Denn Antazida enthalten so viel Aluminium, dass eine langfristige Einnahme
mit einem erhöhten Risiko für Alzheimer in Verbindung stehen kann.
Protonenpumpenhemmer können Leberwerte verändern, Schlafstörungen verursachen etc. Beiden Substanzklassen ist
gemeinsam, dass sie den pH-Wert signifikant anheben und damit die desinfizierende Wirkung der Magensäure in Bezug
auf die eingenommene Nahrung praktisch außer Kraft setzen. Somit stehen pathologischen Keimen Tür und Tor offen für
eine Besiedlung des Gastrointestinaltrakts und damit für eine mögliche Verschiebung des physiologischen
Gleichgewichts im Darmmilieu. Eine weitere üble Nebenwirkung ist der Rebound-Effekt. Hier kommt es nach dem
Absetzen nach einer längeren Einnahme zu einem Überschießen der Säureproduktion, was ein erneutes und verstärktes
Aufflammen des Sodbrennens bewirkt. Und jetzt die Preisfrage: Wie therapiert der Arzt dann dieses Sodbrennen?
Antwort: Richtig, mit noch mehr Antazida oder Hemmern oder beides gleichzeitig.
Wenn man dann schon so weit ist, helfen oft auch keine natürlichen Mittel mehr, weil das ganze System inzwischen
vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um es nicht so weit kommen zu lassen, ist es ratsam, erst einmal
andere Methoden zu versuchen: Hilfe und Hausmittel gegen Sodbrennen oder Magenbrennen.
Dazu gehört auch, die eigene Ernährung zu überprüfen. Denn Fast-Food, Junk-Food und alle die schönen
industriellen gefertigten Lebensmittel mit ihren Konservierungsstoffen, Transfetten, Geschmacksverstärkern und
sonstiger Chemie sind ein wichtiger Grund, warum der Magen in Bedrängnis gerät.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, beim beziehungsweise nach dem Essen nichts zu trinken. Denn eine
Flüssigkeitszufuhr erhöht den pH-Wert des gerade in Arbeit befindlichen Magensafts. Der Magen steuert dem natürlich
entgegen, indem er die Säureproduktion ankurbelt. Denn Trinken ist für die Verdauung nicht notwendig. Der Magen
produziert selbst ausreichend Verdauungsflüssigkeit. Statt Wasser kann man eine geringe Menge von Apfelessig nach dem Essen zu sich nehmen.
Statine
Cholesterinsenker = Statine sind die Blockbuster unter den Medikamenten. Dementsprechend umfangreich ist auch
die Liste meiner Beiträge zu diesen Substanzen:
Zusammenfassend kann ich an dieser Stelle sagen, dass die Statine im Cholesterin-Syntheseweg so früh eingreifen,
dass die Synthese von anderen lebensnotwendigen Substanzen ebenfalls unterbrochen beziehungsweise eingeschränkt
wird. Das prominenteste Beispiel ist das Enzym Q10 (Ubichinon-10). Dazu gesellt sich noch die Tatsache, dass Cholesterin selbst eine wichtige
Ausgangssubstanz ist, zum Beispiel für Sexualhormone, Vitamin D und so weiter. Auch hier haben wir mit
entsprechenden Einschränkungen unter einer Therapie mit Statinen zu rechnen.
Cholesterin ist auch integraler Bestandteil von Zellmembranen und nahezu unverzichtbar für den Aufbau von
Gehirn- und Nervenzellen. Die in der Schulmedizin als so gut verträglich gefeierte Substanzgruppe ist bekannt für
eine Reihe von Nebenwirkungen: Muskelschwäche und -schmerzen, Leber- und Nierenschäden, Fatigue,
Gedächtnisstörungen, Depressionen und in einigen seltenen Fällen auch Rhabdomyolyse, eine lebensbedrohliche und
irreversible Zersetzung der Muskulatur. Unter Statinen steigt auch, wie bereits erwähnt, das Risiko für einen
Diabetes.
Die Schulmedizin jedoch setzt gerne Cholesterinhemmer ein, um das kardiovaskuläre Risiko zu senken. Man geht
seit langem davon aus, dass Cholesterin zur Arteriosklerose führt und damit Herzinfarkte und Schlaganfälle
verursacht. Und der Einsatz von Statinen soll genau dies verhindern. Heute gibt es zunehmend Hinweise, dass sie das
genaue Gegenteil bewirken und die Plaquebildung in den Gefäßen fördern oder zumindest nicht verhindern. Die
günstigen Effekte auf das kardiovaskuläre System jedoch scheinen auf einer entzündungshemmenden Wirkung von
Statinen zu beruhen. Denn Arteriosklerose scheint ein Resultat von entzündlichen Prozessen im Gefäßsystem zu sein,
welches demzufolge mit entzündungshemmenden Substanzen therapiert oder auch verhindert werden kann.
Wenn also die Entzündung der entscheidende Faktor ist, dann ist der Patient bei Mutter Natur deutlich
besser aufgehoben. Denn eine ausgewogene natürliche Ernährung hat einen basischen Charakter, der eine
Übersäuerung verhindert und damit die Entzündungsbereitschaft senkt. Fast-Food, Junk-Food, industrielle
Nahrungsmittel und alles, was ich bereits weiter oben erwähnt hatte, leisten einen beträchtlichen Beitrag zur
Entwicklung von systemischen und chronischen Entzündungen im Organismus. Auch hier ist die Veränderung von
Ernährungsgewohnheiten die bessere Alternative als die „gewaltsame“ Unterdrückung der Cholesterinproduktion, die
der Organismus aus bestimmten Gründen initiiert hat. Natürliche Nahrungsmittel haben ein ganzes Bündel an
entzündungshemmenden Substanzen zu bieten, wie zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren, Astaxanthin, Vitamine,
Flavonoide, Polyphenole und so weiter.
Somit gibt es auch hier natürliche Alternativen, bei denen sich der Anwender nicht der Gefahr von ernstzunehmenden
Nebenwirkungen aussetzt: Den Cholesterinspiegel senken - Aber Natürlich.
Antihypertensiva
Die Grenzwertbestimmungen für Blutdruck haben die gleiche Entwicklung durchgemacht wie die für Diabetes und
Blutfettwerte. Von daher ist der Evidenzbasiertheit der aktuellen Grenzwerte kaum zutrauen. Es gibt zumindest keine
Studie, die zeigen konnte, dass der vermehrte Einsatz von Antihypertensiva zu einer Senkung der Mortalität hat
führen können. Dafür hat aber die Zahl der Nebenwirkungen, die zum Teil therapiebedürftig wurden, deutlich
zugenommen. Müdigkeit, Erektionsstörungen, Schwindel, Allergien, gastrointestinale Beschwerden und so weiter sind
nur einige der Nebenwirkungen, die der Anwender zu erwarten hat. Seit neuestem geht das „Gerücht“, dass
Blutdruckmittel das bewirken, was sie eigentlich verhindern sollen: Blutdruckmittel – Nebenwirkung: Schlaganfall?
Und wenn es um die Beurteilung von zum Beispiel Betablocker geht, wie effektiv sie Herzinfarkte und
Schlaganfälle verhindern, weswegen sie zum Einsatz kommen, dann ergibt sich auch ein großes Fragezeichen:
Betablocker schützen nicht vor Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Je länger diese Substanzen zum Einsatz kommen, desto mehr zeichnet sich ab, dass diese Substanzen zumindestens
nicht das halten, was die Hersteller durch sie versprochen haben:
Auch hier gibt es Alternativen. Die Erste davon ist die Bewährteste: Ernährungsumstellung auf eine natürliche,
abwechslungsreiche Diät. Darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten: Zu hoher Blutdruck? Alternative Hilfe bei Hypertonie (Bluthochdruck).
Antidiabetika
Auch hier wieder das gleiche Bild. Der Patient wird mit blutzuckersenkenden Medikamenten zugeschüttet, anstatt
den Ursachen auf den Grund zu gehen. Die Diabetiker sind nicht krank geworden, weil sie zu wenig Antidiabetika,
sondern weil sie die falschen Nahrungsmitteln geschluckt haben. Also die oberste Priorität hier ist die Veränderung
der Ernährungsweise. Und die besteht nicht darin, die alten, krankmachenden Nahrungsmittel weiter zu nehmen und um
die Diabetes-Medikamente zu bereichern. Aber das genau ist der Regelfall, wenn es um eine schulmedizinische
Behandlung von Diabetes geht.
Eine einfache Reduktion von Kohlehydraten in der Ernährung reicht hier nicht. Diabetes ist ebenfalls eine
Erkrankung, bei der ein hohes Entzündungspotenzial vorliegt. Das heißt, dass die Ernährung sich hier kaum von der
Ernährungsweise, die ich bereits weiter oben geschildert hatte, unterscheidet. Man kann sogar davon ausgehen, dass
eine rigorose Ernährungsumstellung auf gesunde und naturbelassene Nahrungsmittel einen Typ 2-Diabetes revidieren
kann. Eine andere Methode hier zu stellt das Fasten dar: Moderates Fasten kann Diabetes Typ 2 heilen.
Und wodurch unterscheiden sich die schulmedizinischen Präparate von den hier angepriesenen alternativen
Methoden? Der große Unterschied liegt weniger in der Senkung des Blutzuckers. Der entscheidende Unterschied ist die
Beeinflussung des Insulinspiegels und der Insulinresistenz. Antidiabetika machen wenig in dieser Hinsicht. Und wenn
der Versuch gemacht wird, hier Einfluss zu nehmen, dann mit katastrophalen Folgen, wie wir bei Avandia bereits erfahren durften. Die hier besprochenen alternativen Konzepte zeigen nicht
nur die bessere Wirkung auf das Insulin, sondern machen dies vollkommen ohne Nebenwirkungen. Zumindest sind mir
keine Berichte bekannt, die von 80.000 Toten weltweit in den letzten 10 Jahren berichtet haben.
Zu allem Überfluss gibt es jetzt neue Hinweise, dass die Patientengruppe, bei denen man einen erhöhten
medikamentösen und therapeutischen Bedarf vermutet, nämlich die Menschen mit höherem Alter, dass bei diesen
Patienten Medikamente gegen Hochdruck und Diabetes reduziert werden müssten: Medikamente gegen Bluthochdruck und Diabetes sollten im Alter reduziert werden. Der Grund
hierfür liegt nicht in etwaigen falschen Diagnosen und dass die älteren Herrschaften viel gesünder sind als
gemeinhin angenommen. Die Reduktion dieser Medikamente ist notwendig, da mit zunehmendem Alter auch die
Stoffwechselvorgänge sich verändern und damit eine Dosisanpassung notwendig machen. Aber auch in diesem Bereich
versagt die Schulmedizin. Nur hier kann sich niemand raus reden, dass es sich um alternativmedizinischen
Hokuspokus handele. Für viele ältere Patienten hat der schulmedizinische Hokuspokus der Übermedikationen üble
gesundheitliche Folgen.
Fazit
Am Beispiel dieser 4 Substanzklassen lässt sich nahezu mühelos die relative Bedeutungslosigkeit der
pharmazeutischen Produkte für die Gesundheit demonstrieren, wenn man sie in einen Vergleich zu natürlichen
Prinzipien von Ernährung und Prophylaxe setzt. Aber auch bei der Therapie schneiden alternative Vorgehensweisen in
der Regel besser ab, besonders in Hinsicht auf Nebenwirkungen, ohne dabei an therapeutischer Effizienz
einzubüßen.
Wo die Schulmedizin die Nase vorn hat, das ist der Umsatz, den man mit seinen Therapien und Medikamenten machen
kann. Denn wenn Gesundheit zum Geschäftsmodell wird, dann ist nicht nur der Patient krank.
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