Hilfe bei Arthrose

Hilfe bei Arthrose - Mittel gegen Gelenkschmerzen

Die Gelenke unseres Körpers sind häufig großen Belastungen ausgesetzt. Sie müssen beweglich wie auch stabil sein. Durch ihre Beanspruchung kann es vor allem bei älteren Menschen zu abnutzungsbedingten Gelenkproblemen kommen.

Naturgemäß tritt solch eine Arthrose im Alter häufiger auf. Aber auch die große Belastung durch Hochleistungssport oder Übergewicht kann Ursache einer Arthrose sein.

Gelenke können außerdem entzündliche Erkrankungen, eine Arthritis, aufweisen, als Rheuma oder als Folge oder Begleiterscheinung anderer Krankheiten wie Gicht.

Durch Urbanisierung, höhere Lebenserwartung und immer mehr übergewichtige Menschen werden Gelenkbeschwerden voraussichtlich in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Um Gelenkbeschwerden vorzubeugen oder bereits bestehende Gelenkprobleme zu lindern, gibt es einige Wege vom Hausmittel bis zum verschreibungspflichtigen Medikament.

Für gesunde Gelenke ist ausreichend Bewegung notwendig. Sport kann sehr gut helfen, Gelenkproblemen vorzubeugen oder bestehende Gelenkbeschwerden zu lindern. (Valderrabano & Steiger, 2010, Journal of Aging Research, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21188091)

Zahlreiche Studien belegen inzwischen deutlich den positiven Effekt von Sport und Bewegung auf die Gelenk- und Knochengesundheit. Bei entzündlichen Gelenkerkrankungen werden Sportübungen sogar von Ärzten und Therapeuten verordnet, bevor Medikamente verschrieben oder gar eine Operation durchgeführt wird. (Lim & Doherty, 2011, in International Journal of Rheumativ Deseases, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21518312)

Bei Arthrosen im Knie, die jeden Dritten über 65 treffen, werden ebenfalls gezielt sportliche Aktivitäten zur Linderung der Beschwerden eingesetzt. (Ringdahl & Pandit, 2011, American Family Physician, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21661710)

Auch Physiotherapeuten setzen Gymnastikübungen bei Knie-Arthrosen ein. Dabei hat sich gezeigt, dass es für die Besserung der Gelenkprobleme nicht wichtig ist, welche Arten von Übungen durchgeführt werden. (Page et al., International Journal of Rheumatic Deseases, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21518313)

Eine aktuelle Studie aus Seattle belegt dazu eindeutig, dass Krafttraining viele positive Effekte auf bestehende Kniebeschwerden hat, darunter Reduktion der Schmerzen und eine höhere Beweglichkeit der Gelenke. Zudem gaben die Studienteilnehmer an, im Alltag aktiver geworden zu sein und eine höhere Lebensqualität gewonnen zu haben. (McQuade & de Oliveira, 2011, Clinical Biomechanics, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21514018)

Sportarten wie Walking oder Schwimmen sind dabei für jeden erreichbar, bequem, kostengünstig und arm an Verletzungsrisiken. Zudem werden bereits erkrankte Gelenke nicht strapaziert. Moderates Training wirkt nachweislich positiv auf Gelenkfunktion und Bindegewebe der Gelenke und ist vor allem für Menschen mit erhöhtem Arthrose-Risiko oder beginnender Erkrankung ein wichtiges Mittel zur Gesunderhaltung der Gelenke. (Roos & Dahlberg, 2005, Arthritis and Rheumatism, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16258919)

Neben regelmäßig durchgeführten Sportübungen gehört zur Gesunderhaltung der Gelenke Übergewicht unbedingt reduziert. Neben den bekannten Risiken, die Übergewicht für die Gesundheit bedeutet, ist ein hohes Körpergewicht eine dauernde Belastung der Gelenke und Risikofaktor für Arthrosen.

Gewichtsreduktion gehört daher zu den von Ärzten dringend empfohlenen Maßnahmen bei drohenden oder bestehenden Gelenkproblemen. Viele Patienten mit Gelenkbeschwerden haben gleichzeitig Übergewicht und damit eine schlechtere Prognose ihrer Gelenkprobleme und deren Behandlung wie eine sechsjährige Untersuchung aus den USA belegt. (Frieden et al., 2011, Morbidity and Mortality Weekly Report, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21527888)

Dabei erhöht Übergewicht das Risiko von Erkrankungen der Gelenke an Knien, Hüften, Füßen und Händen, wie mehrfach nachgewiesen wurde. Damit sind auch Gelenke betroffen, auf die das Körpergewicht nicht direkt als mechanische Belastung einwirkt. (Zusammengefasst in Griffin & Guilak, 2008, Biorheology, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18836239)

In einer Londoner Studie, die über einen Zeitraum von 15 Jahren ältere, übergewichtige Menschen untersuchte, zeigte sich eindeutig der negative Einfluss von Übergewicht auf die Gelenke. Übergewichtige haben ein deutlich höheres Risiko Arthrosen zu entwickeln oder sich sogar einer Gelenkoperation unterziehen zu müssen, wobei Frauen mehr als Männer betroffen sind. (Hirani, 2011, The Journal of Nutrition, Health and Aging, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21623469)

Daher gehört es zu den Aufgaben von Medizinern, Menschen über die Wichtigkeit ausreichender Bewegung und bewusster Ernährung aufzuklären.

In Clinics in Geriatric Medicine erschien 2010 ein Review, der die Auswirkung von Sport und Diät auf Knie-Arthrosen bei älteren, übergewichtigen Menschen und die Bedeutung der Beobachtungen für die klinische Praxis zusammenfasst. (Messier, 2010, Clinics in Geriatric Medicine, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20699166)

Die gute und gesunde Ernährung des Körpers spielt eine wichtige Rolle, nicht nur im Kampf gegen Übergewicht, sondern auch, um den Körper, insbesondere die Gelenke, mit Nährstoffen zu versorgen und nicht zusätzlich zu belasten.

Die Ernährung sollte nicht stark fetthaltig sein, da eine fettreiche Ernährung im Tierversuch nicht nur zu Übergewicht, sondern auch zu Gelenkerkrankungen und laut Studien bei Menschen zu Depressionen, höherer Schmerzempfindlichkeit und Ängsten führen kann. (Van der Kraan, 2010, Arthritis Research and Therapy, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20701740)

Dabei kann eine Ernährungsumstellung sogar eine nicht-medikamentöse Behandlung von Rheuma und anderen Erkrankungen sein. Studien über den Zusammenhang von Ernährung und Rheuma wurden im Review von Li und Michelleti zusammengefasst. (Li & Michelletti, 2010, Rheumatic Deseases Clinics in North America, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21220091)

Die Ernährung sollte wenig Zucker und einfache Kohlehydrate enthalten, die den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen. Die anschließende hohe Insulinausschüttung begünstigt nicht nur die Aufnahme von Fett in die Zellen, sondern lässt den Blutzuckerspiegel auch wieder rasch sinken, sodass wieder Appetit entsteht.

Fruktose sollte ebenso gemieden werden. Diese Zuckerart wird nicht wie anderer Zucker im Magen aufgespalten, sondern als Keto-Zucker erst in der Leber verwertet und dabei in Fett umgewandelt. Zudem steigt bei der Fruktose-Verdauung der Harnsäurespiegel im Blut, was bei manchen zu Gelenkschmerzen führt. Fruktose findet sich unter anderem in Diät-Waren, Honig und Obst sowie als Fruktosesirup in süßen Getränken.

Ein gutes Getränk ist - wenn auch wie jeder Fruchtsaft fruktosehaltig - Sauerkirschsaft. Der Saft der Kirschen enthält Anthocyane und Bioflavonoide. Sein Genuss senkt nachweislich den oxidativen Stress in Zellen (Traustadottir, 2009, The Journal of Nutrition, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19692530) und ist wohltuend nach intensiver, sportlicher Anstrengung.

Der Saft lindert Muskelschmerzen, mindert oxidativen Stress, lässt Entzündungen abklingen und unterstützt die Erholung des Körpers. (Kühl et al., 2010, Journal of the International Society of Sports Nutrition, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20459662; Howartson et al., 2010, Scandinavian Journal of Medicine and Sciences in Sports, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19883392)

Anthocyane, die Antioxidantien aus Sauerkirschen, hemmen ein Enzym, das im Körper an Entzündungsreaktionen beteiligt ist und lindern so auch Rheuma und Arthrose. Extrakte aus Sauerkirschen sind daher inzwischen als Nahrungsergänzung bei Gelenkbeschwerden im Handel. Sie gelten als nebenwirkungsfrei und werden noch erforscht.

Eine Unterversorgung mit Vitamin D sollte vermieden werden. Ein Mangel an Vitamin D kann Knochen schwächen und Brüche begünstigen. (Wong et al., 2006, Australian Family Physician, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16820826)

In einer Studie aus Rotterdam fand man einen Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und dem Fortschreiten einer Knie-Arthrose bei älteren Menschen. (Bergink et al., 2009, Journal of Clinical Rheumatology)

Hinweise, dass Vitamin D-Mangel die Progression einer Knie-Arthrose beschleunigt, gab es bereits 2006 in einer Untersuchung von Nahrungsergänzungsmitteln. (McAlindon, 2006, Nutraceuticals: do they work and when should we use them?, Best Pract Res Clin Rheumatol)

Gebildet wird das fettlösliche Vitamin D vom Körper selbst, jedoch nur bei genügend Tageslicht. Regelmäßige Spaziergänge können einem Mangel effektiv vorbeugen.

Omega-3-Fettsäuren wie in Fisch- oder Krillöl enthalten sind eine gute Nahrungsergänzung zur Gesunderhaltung der Knochen. Das Öl kann bei bestehender Arthrose lindernd wirken, wie im Tierversuch an Hunden mehrfach gezeigt wurde. (Fritsch et al., 2010, Journal of Veterinary Internal Medicine, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20707845)

Außerdem existieren gute Belege für eine Linderung der Schmerzen und Gelenksteifheit bei Rheuma, wenn täglich zwölf Gramm Omega-3-Fettsäuren eingenommen werden. (The Royal Australian College of General Practitioners. Clinical guideline for the diagnosis and management of early rheumatoid arthritis, 2009. www.racgp.org.au/Content/NavigationMenu/ClinicalResources/
RACGPGuidelines/Earlyrheumatoidarthritis/RACGP_RA_guideline.pdf)

Andere Nahrungsergänzungen sowie Arzneimittel werden speziell für Gelenkserkrankungen angeboten. Die Wirkung der Mittel wurde zwar in wissenschaftlichen Studien belegt, doch gibt es in der Praxis mit einigen Tabletten Probleme, die der Wirksamkeit entgegenstehen. Die beiden wichtigsten Inhaltsstoffe der Mittel sind Glukosamin und Chondroitin. Die Beschreibung der Mittel, ihre belegte Wirkung im Experiment und ihr häufiges Scheitern in der Praxis wurden von Marie Pirotto in einem Review zusammengefasst. (Pirotta, 2010, Australian Family Physician, http://www.racgp.org.au/afp/201009/39109)

Der genaue Wirkmechanismus im Körper ist bislang jedoch nicht bekannt. Die vermutete klinische Wirksamkeit der Präparate ist nicht eindeutig belegt und wird heftig diskutiert. Glukosamin hat in der Schweiz die Zulassung als Arzneimittel gar nicht erst bekommen.

Zu den Gründen, warum die Knorpelschutzpräparate in der Anwendung nicht immer den gewünschten Effekt bringen, gehört die bei vielen Patienten zu kurze Einnahmedauer, die keinen Erfolg der Therapie zulässt. Eine Wirkung baut sich im Körper erst langsam auf und wird erst nach vier bis acht Wochen regelmäßiger Einnahme erreicht. Da der Wirkstoff aus den Tabletten nach Schätzungen von Forschern nur zu maximal 20 Prozent vom Körper aufgenommen wird, sind viele Mittel zu niedrig dosiert.

Zudem muss die relativ hohe Menge Wirkstoff in mehr Füllmittel verpackt werden. Die dadurch oft sehr großen Tabletten sind vielen Menschen unangenehm zu schlucken, sodass die Einnahme, die je nach Hersteller ein- oder dreimal täglich erfolgen soll, oft frühzeitig unterbrochen wird.

Glukosamin wird entweder synthetisch hergestellt oder aus dem Panzer von Schalentieren gewonnen. Das natürlich gewonnene Glukosamin ist damit nicht für Allergiker geeignet und kann Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen. Zudem liegt der Wirkstoff Glukosamin in der Regel als Kaliumsalz vor, was den Salz- und Flüssigkeitshaushalt des Körpers belasten kann.

Zu den häufigen, unerwünschten Nebenwirkungen gehören alle Arten von Verdauungsproblemen und manchmal Kopfschmerzen sowie allergische Reaktionen. Eine Verschlechterung einer bestehenden Asthma- oder Diabetes-Erkrankung wird ebenfalls diskutiert, ist aber bislang nicht wissenschaftlich belegt worden. Dennoch sollten Menschen mit diesen Krankheiten die Mittel mit Vorsicht anwenden.

Neben den beiden häufig verschriebenen Stoffen gibt es andere Mittel, die auf Gelenkprobleme positiv wirken können und meist besser vertragen werden. Sie finden sich in speziellen Nahrungsergänzungsmitteln für die Gesunderhaltung von Knochen, Knorpeln und Gelenken.

Dazu gehört das natürliche Carotinoid Astaxanthin. Es hat mehrere, gesundheitsfördernde Wirkungen auf den Körper und keinerlei bekannte, unerwünschte Nebenwirkungen. Astaxanthin lindert Entzündungsprozesse. (Pashkow et al., in American Journal of Cardiology, 2008) und erhöht die Elastizität der Haut (Yamashita, in Food Style, 2002)

Auch auf die Stützsubstanz der Knorpel könnte das Carotinoid positiv wirken. Da es nur in wenigen Lebensmitteln zu finden ist, muss es allerdings als Nahrungsergänzung eingenommen werden.

Glykosaminoglykane sind Polysaccharide, die je nach Zusammensetzung verschiedene Stoffe ergeben. Dazu gehört das Keratansulfat in Knorpeln und Bandscheiben, aber auch Chondroitin und Hyaluronsäure, die unter anderem in der Gelenkschmiere und in Knorpeln vorkommt. Die Injektion von Glykosaminoglykanen hat keine therapeutische Wirkung auf Arthrosen gezeigt, während ihre Einnahme laut Studien zwar schmerzlindernd wirkt, aber die Krankheit nicht heilen kann. (Klein et al., 2000, in Journal of Rheumatology, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10685813; Pavelka et al., 2000, in Osteoarthritis and Cartilage, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10966839)

Hyaluronsäure ist ein bekannter Inhaltsstoff von Anti-Age-Kosmetik, denn es speichert enorm viel Feuchtigkeit. Im Gelenk ist sie Bestandteil der Gelenkflüssigkeit. Außerdem ist sie Teil des Bindegewebes und ihre Menge nimmt im Körper mit dem Alter stetig ab. Als Injektion hilft es nachweislich bei Knie-Arthrosen (Wang et al., 2004, The Journal of Bone and Joint Surgery, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14996880) und lindert die damit verbundenen Schmerzen effektiv. (Petrella, 2005, American Journal of Physical Medicine and Rehabilitation, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15785261)

Da aussagekräftige Langzeitstudien über den Erfolg der Injektionen fehlen, ist die Behandlung umstritten und wird in Deutschland nicht von der Krankenkasse getragen. Oral wird Hyaluronsäure ebenfalls vom Körper absorbiert und ist daher oft Bestandteil von Präparaten zum Knorpelschutz. Die Einnahme kann schmerzlindernd wirken und die Beweglichkeit der Gelenke bei Arthrose-Patienten erhöhen. (Moskowitz, 2000, Current Rheumatology Reports, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11123099)

Die Naturmedizin kennt seit jeher die Wirkung von Boswellia, besser bekannt als Weihrauch, auf geplagte Gelenke und setzte den Wirkstoff traditionell bei rheumatischen Beschwerden ein. Moderne chemische Wirkstoffe haben Weihrauch-Präparate zum Einnehmen zwar aus der Mode gebracht, doch gibt es sie noch auf dem Markt. In Indien gehört Weihrauch weiterhin zu den Heilmitteln der Naturmedizin und ist Bestandteil einer ayurvedischen Arznei names Articulin-F, die lindernd bei Arthrosen wirken soll. Bei Gelenkerkrankungen wirkt Weihrauch abschwellend und schmerzlindernd, wie in einer Studie mit 30 Patienten gezeigt wurde. (Kimmatkar et al., 2003, Phytomedicine, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15785261)

Bis auf Verdauungsbeschwerden und seltene allergische Reaktionen wird Boswellia gut vertragen. Umfassende Studien zur Wirksamkeit stehen jedoch noch aus. Als eigentlicher Wirkstoff des Weihrauchs gelten die enthaltenen Boswellia-Säuren. Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Säuren könnten der Grund für die lindernde Wirkung von Weihrauch bei rheumatoider Arthritis sein. Auf ihre Art und Menge kommt es bei den Präparaten an, die jedoch noch nicht standarisiert sind. (Boden et al., 2001, Molecular Pharmacology, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11455013?dopt=Abstract)

Zudem kann der Gehalt an Wirkstoff je nach Herstellungsverfahren schwanken oder die Tabletten sind für therapeutische Effekte zu niedrig dosiert. Die Einnahme sollte daher erst nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.

Das Strukturprotein Kollagen ist Hauptbestandteil des Bindegewebes und extrem zugfest. Wird Kollagen durch Hydrolyse denaturiert, entsteht Gelatine. In dieser Form findet sich das Protein häufig in Nahrungsergänzungsmitteln zum Knorpelschutz. Zwar werben die Hersteller mit der positiven Wirkung, doch wurde ein Effekt von Gelatine auf die Gelenkgesundheit bislang nie nachgewiesen.

Die Verbraucherzeitschrift Öko-Test sowie das Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Veterinärmedizin raten von Gelatine-Präparaten grundweg ab. Außer Gelatine findet sich Kollagen-Hydrolysat in Nahrungsergänzungsmitteln für gesunde Gelenke. Das enzymatisch hergestellte Hydrolysat ähnelt der Gelatine, doch bindet es kein Wasser mehr. Es wird manchmal auch als pharmazeutische Gelatine bezeichnet.

In einigen klinischen Studien wirkte die Einnahme von zehn Gramm Kollagen-Hydrolysat täglich bei Arthrose-Patienten schmerzlindernd und erhöhte die Wirksamkeit von Calcitonin. Andere Studien dagegen konnten keinen Effekt von Kollagen allein im Unterschied zu einem Placebo belegen. (Zusammengefasst von Moskowitz, 2000, Seminars in Athritis and Rheumatism, http://www.semarthritisrheumatism.com/article/S0049-0172%2800%2956825-5/abstract )

Eine Untersuchung der bisherigen Forschungsdaten über hydrolysiertes Kollagen als Behandlung von Arthrose im Jahr 2006 kam zu dem Schluss, dass es starke Hinweise über die positive Wirkung der Einnahme auf die Knochen- und Gelenkgesundheit gibt und empfiehlt die Anwendung von Kollagen. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass der genaue Wirkmechanismus noch weitgehend unbekannt ist und ebenso wenig untersucht wurde, welche Menschen am meisten von der Kollagen-Einnahme profitieren können. (Bello & Oessen, 2006, in Current Medical Research and Opinion, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17076983)

Eine positive Wirkung konnte auch 2008 in einer Studie belegt werden, die über 24 Wochen lief. Athleten, die Gelenkschmerzen hatten, wurden mit hydrolysiertem Kollagen zum Einnehmen behandelt. 147 Sportler nahmen an der Untersuchung teil und berichteten über weniger Schmerzen und bessere Leistung. (Clark et al., 2008, Current Medical Research and Opinion, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18416885)

Dem Kollagen sehr ähnlich ist das Faserprotein Elastin, das im Gegensatz zu Kollagen jedoch elastisch und dehnbar ist. Ein Verbund als Kollagen und Elastin ist gleichzeitig reißfest und elastisch.

Elastin sorgt unter anderem für die Dehnbarkeit der Blutgefäße und ist wichtiger Bestandteil von Bindegewebe und Knorpeln. Im Körper liegt es als verknüpftes Elastin-Netzwerk vor und nur in sehr geringer Menge in löslicher Form. Lysin ist die wichtigste quervernetzende Aminosäure ist.

Die Aminosäuren Desmosin und Isodesmosin sind vernetzende Bestandteile des Strukturproteins Elastin und entstehen enzymatisch dort, wo je vier Lysin-Aminosäuren aufeinandertreffen. Sie sind für die stabile Verknüpfung der Proteinstränge verantwortlich, spezifisch für Elastin und verleihen ihm die gelbliche Farbe.

Elastin, Isodesmosin sowie Desmosin können Bestandteil von Nahrungsergänzungspräparaten zum Knorpel- und Gelenkschutz sein, sind jedoch als solches noch nicht hinreichend wissenschaftlich erforscht. Laut Anbietern sollen die Mittel den Elastin-Gehalt des Bindegewebes in Haut und Gelenken erhöhen und es so stärken.

Es müssen jedoch nicht unbedingt Präparate aus der Apotheke sein. Viele der Inhaltsstoffe von Mitteln zum Knochen- und Gelenkschutz sind von Natur aus in der Membran der Eierschale enthalten.

Dazu gehören Elastin, Kollagen, Isodesmosin, Desmosin, Glucosamin, und Glykosaminoglykane. Sie liegen biologisch verwertbar vor und man kann zur Gesunderhaltung der Knochen täglich Eierschalenmembran zu sich nehmen. Problematisch ist die Zähigkeit der Membran, die nicht zerkaut werden kann. Eine mögliche Lösung für das Problem ist es, die Membran zerkleinert in harte Speisen wie Müsli zu geben. Schwierig ist jedoch die Dosierung, denn es sollten täglich 500 Milligramm der rohen, natürlichen Eimembran verzehrt werden. Gelingt dies jedoch, berichten Anwender in einer Studie der Universität Ontario von einer deutlichen Linderung von Gelenkschmerzen sowie -steifheit und das bereits sieben bis zehn Tage nach Beginn der Einnahme. (Ruff et al., 2009, in Clinical Rheumatology, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2711914/?tool=pubmed, sowie Ruff et al., 2009, in Clinical Interventions in Aging, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2697588/?tool=pubmed)

Unerwünschte Nebenwirkungen erlitt keiner der 67, beziehungsweise 39 Teilnehmer. Damit ist die Eierschalenmembran ein wirkungsvolles, schonendes Mittel der Naturmedizin. Wem es zu unbequem ist, Eischale und Membran zu trennen und täglich Eimembran zu essen, der hat die Möglichkeit ein Nahrungsergänzungsmittel mit den Extrakten der Eierschalenmembran einzunehmen.

Mit solchen einfachen Mitteln gelingt es nachhaltig und nebenwirkungsfrei, die Gesundheit der Gelenke zu erhalten oder Gelenkprobleme zu lindern.

 

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